Praktikum bei: Škoda Auto
Zeitraum und Ort: 2019, Mladá Boleslav / Jungbunzlau
Stipendienprogramm: Mobilitätsstipendien für Praktika in Tschechien
Wie kam das Praktikum zustande?
Ich wollte nach meinem ersten Auslandsaufenthalt in Taiwan unbedingt noch einmal ins Ausland und außerdem wollte ich mir die Automobilindustrie einmal genauer anschauen. Bei Diskussionen mit meinen tschechischen Freunden, die ich aus Taiwan kannte, fiel bei gemeinsamen Gesprächen über Studium und Job einmal der Satz: „Schau dir doch mal Škoda an. Škoda hat auch engen Kontakt mit anderen deutschen Automobilherstellern, weil es ein Teil des VW Konzerns ist.“ Da meine Masterarbeit anstand, habe ich mir gedacht, dass ich dies doch mit einem Praktikum in Tschechien verbinden könnte und mich auf der Internetseite von Škoda informiert. Da die erste Antwort der Personalabteilung direkt am nächsten Tag kam und ich bei meinem Bewerbungsprozess auch direkt mit Infos unterstützt wurde, hatte ich sehr bald ein positives Gefühl bei meiner Idee, welches bei dem nachfolgenden Kontakt mit meiner jetzigen Abteilung nur bestätigt wurde. Nach nicht einmal 2,5 Wochen hatte ich meine Bestätigung über die Annahme zum Praktikum und die Vorbereitungen für den Aufenthalt in Tschechien (Stipendienbewerbungen, Vereinbarungen mit der Uni, Wohnungsplanung, ...) wurden gestartet.
Inhalte des Praktikums
In den letzten 6 Monaten war ich in der Projektmanagementabteilung für den Škoda Octavia und habe kennenlernen dürfen, wie Projektmanagement in verschiedenen Schichten funktioniert. Ich habe an wöchentlichen Meetings unserer Abteilung teilgenommen und ein dazugehöriges zweites Meeting für unsere Abteilung vorbereitet. Dadurch hatte ich immer einen intensiven Einblick in die Aufgaben der Abteilung und konnte sehen, wie Projektmanagement in der Praxis umgesetzt wird, und es auch selbst anwenden durfte. Des Weiteren habe ich meine Kollegen bei Ihren Aufgaben unterstützt, Power Point Präsentationen zu diversen Themen erstellt und bei verschiedenen Meetings die Protokolle für unsere Abteilung verfasst.
„Interkulturell war es sehr spannend, so habe ich erfahren dürfen, dass Tschechen meist sehr pünktlich, freundlich und hilfsbereit sind und Dinge lieber gleich direkt lösen, indem man zum Hörer greift oder eine kleine Besprechung macht."
Anforderungen im Praktikum
Fachlich habe ich mich vor allem im Projektmanagement bewegt, wobei ich mein Ingenieurswissen zum Verständnis der Aufgaben auch gut anwenden konnte. Toll war, dass ich alles fragen durfte und mir auch alles erklärt wurde, was ich bis dahin nicht kannte. Sprachlich war es einerseits sehr einfach, da fast jeder Mitarbeiter bei Škoda Deutsch kann und Meetings meistens auch auf Deutsch stattgefunden haben, andererseits wurde dann auch oft zwischen Englisch, Deutsch und Tschechisch ohne Übergang gewechselt, was wiederum recht anspruchsvoll sein kann. Interkulturell war es sehr spannend, so habe ich erfahren dürfen, dass Tschechen meist sehr pünktlich, freundlich und hilfsbereit sind und Dinge lieber gleich direkt lösen, indem man zum Hörer greift oder eine kleine Besprechung macht.
Neue Erfahrungen durch das Praktikum
Da kann ich direkt an den letzten Satz anknüpfen, denn eine Sache, die ich im Laufe des Praktikums gelernt habe, ist, dass es oft einfacher ist Menschen kurz anzurufen als eine E-Mail zu schreiben, auch wenn das vielleicht für einen persönlich erst einmal unangenehmer ist. Auch konnte ich (erneut) sehen, dass ein interkulturelles gemischtes Team zumeist zu besseren Lösungen kommt als ein homogenes Team mit gleichem persönlichem und geschäftlichem Hintergrund, sowie, dass gemeinsames Lachen verbindet, das Arbeitsklima verbessert und Barrieren überwindet.
Hat das Praktikum die Überlegungen zu meinem Berufsziel beeinflusst?
Durch den Kontakt mit meinem Chef, welcher Expat von VW bei Škoda ist, konnte ich einen Einblick in das Arbeiten im Ausland als Mitarbeiter einer deutschen Firma bekommen. Mir gefällt es hier so gut, dass ich mich entschieden habe im Anschluss an das Praktikum, an der CTU in Prag meinen Doktor zu machen.
Was sollten zukünftige Praktikantinnen / Praktikanten bei der Vorbereitung beachten?
Man sollte vor allem die Wahl des Wohnortes beachten. Ich arbeite beispielsweise in Mladá Boleslav, wohne aber in Prag. Hier muss man sich gut überlegen, ob man das sehr viel teurere Prag und die längere Anfahrt in Kauf nehmen möchte. Da mir persönlich Prag jedoch sehr gut gefällt und ich das Leben in einer größeren Stadt einfach spannender finde, hatte ich mich dafür entschieden. Ansonsten kann ich nur empfehlen ein Praktikum in Tschechien zu machen, die Leute vor Ort kennen zu lernen und auch ein bisschen was von der spannenden Sprache zu lernen.
Viel Spaß bei eurem Auslandsaufenthalt!
Text: Stipendienbericht / Bild: Škoda Auto Company