Sprachkurs/Sommerschule: Summer School of Slavonic Studies (LŠSS) – Tschechisch
Einrichtung: Südböhmische Universität in Budweis
Zeitraum und Ort: 16.8. – 3.9.2021, České Budějovice / Budweis
Stipendienprogramm:Stipendium des Ministeriums für Schulwesen, Jugend und Sport der Tschechischen Republik (MŠMT ČR)
Den Sprachkurs, an dem ich vom 16. August bis zum 3. September in České Budějovice teilgenommen habe, würde ich in aller Kürze mit den folgenden Attributen bezeichnen: intensiv und lehrreich.
Zuerst zum Sprachkurs selbst: Nach absolvierter Einstufungsprüfung wurde ich der niedrigsten Gruppe zugeteilt. Da alle Teilnehmer dieser Gruppe bereits über ähnliche Vorkenntnisse verfügten (in etwa A1 – A2), waren wir jedoch keine blutigen Anfänger. Die Unterrichtsinhalte beschränkten sich daher vor allem auf Grammatik und innerhalb der Grammatik auf die verschiedenen Deklinations- und Konjugationsmuster der tschechischen Sprache. So haben wir als Kurs während der drei Wochen hauptsächlich die sieben verschiedenen Fälle sowie deren Einsatz für Substantive, Adjektive, Pronomina, etc. intensiv trainiert. Da mir persönlich noch nicht alle Fälle bekannt waren, ganz zu schweigen von deren Deklination, würde ich diese Erfahrung auch als lehrreich bezeichnen. Tatsächlich zeigt sich nun in meinem ‚normalen‘ Tschechischkurs, dass dieses Wissen meine Mitarbeit erleichtert und im Lernen voranbringt.
„…einzigartige Einblicke in die tschechische Kultur und Geschichte…“
Neben den Lehrinhalten des Sprachkurses selbst gab es noch einige andere akademische Aktivitäten, die ich als intensiv und lehrreich bezeichnen würde. So fanden wöchentlich Vorlesungen und Exkursionen zu verschiedenen Themen statt. Dazu gehörten zum Beispiel mehrere Vorführungen klassischer tschechischer Filme in Originalsprache, eine Führung durch die Hausbrauerei der Universität und eine historische Führung durch Údolí u Nových Hradů. Intensiv waren diese Erfahrungen, weil sie alle ausschließlich in tschechischer Sprache stattfanden, auch für Anfänger wie mich. Lehrreich waren sie, da sie die perfekte Gelegenheit boten, mein Hörverständnis zu testen, und zwar unter Realbedingungen. Darüber hinaus boten sie auch noch einzigartige Einblicke in die tschechische Kultur und Geschichte, die mir sonst vermutlich verborgen geblieben wären.
Natürlich waren die akademischen Aspekte nur ein Teil der Erfahrungen von der Tschechisch-Sommerschule in České Budějovice. So hatte ich die Möglichkeit, mich mit anderen Tschechisch-Lernenden aus Deutschland, Russland, Slowenien und Kroatien auszutauschen. Dies geschah während des Kurses selbst, aber auch während der Mahlzeiten und der Freizeit. Letztere haben wir meistens in der Campuswirtschaft verbracht, wo wir uns häufig die Abende mit tschechischem Kartenspiel gewürzt haben. Da der Großteil meiner Kontakte schon über fortgeschrittenere Tschechischkenntnisse verfügte, war ich meistens einem Mix aus Englisch und Tschechisch ausgesetzt. Dies war sehr intensiv, da es sich fast täglich wiederholt hat. Es war aber auch lehrreich, denn es hat mich dazu gezwungen, auf Tschechisch zu kommunizieren.
Text und Bild: Stipendienbericht