Die Forschungsstelle für Zahnräder und Getriebebau (FZG) der Technischen Universität München (TUM) und die Tribology Research Group (TRG) der Technischen Universität Brünn konnten eine wissenschaftliche Kooperation auf dem Gebiet der Tribologie realisieren. Gefördert durch den „Joint Call Bayern – Tschechien 2016 – 2017“ konnten die Wissenschaftler bei insgesamt sieben gemeinsamen Workshops in München und Brünn, zahlreichen Projekttreffen und zwei studentischen Austauschmaßnahmen ihre Foschung voranbringen.
Die FZG der Technischen Universität München und die TRG der Technischen Universität Brünn arbeiteten bereits von 2008 – 2011 gemeinsam an einem Forschungsthema, das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) bzw. der Czech Science Foundation (GA ČR) gefördert wurde. 2015 wurde im Rahmen eines Workshops an der FZG das große Potential einer wissenschaftlichen Kooperation auf dem Gebiet der Tribologie erkannt. Vor allem die ergänzenden Untersuchungsmethoden wurden als wesentlicher Vorteil der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit gesehen. Die Tribologieforschung an der FZG orientiert sich dabei hauptsächlich an anwendungsnahen Untersuchungen am Zahnrad, wohingegen die TRG ihren Fokus auf Grundlagenuntersuchungen an Modellkörpern legt.
Auf der Suche nach einer möglichen Finanzierung einer ersten Zusammenarbeit, stellte sich der „Joint call of the Bavarian State Ministry of Education, Science and the Arts and the Ministry of Education, Youth and Sports of the Czech Republic“ als vielversprechende Möglichkeit heraus, die Forschungsaktivitäten der beiden Institute im Detail kennen zu lernen und ein darauf aufbauend gemeinsames Forschungsvorhaben zu beantragen. Bereits im Vorfeld des „Joint Calls 2016 – 2017“ wurde im Rahmen eines Studentenaustauschs (ebenfalls finanziert durch BAYHOST) der Grundstein für die ersten gemeinsamen Forschungsaktivitäten gelegt. Der Fokus lag dabei auf Untersuchungen zum Schmierungsmechanismus bei selbstschmierenden Maschinenelementen. Dabei wurden z.B. optische Messeinrichtungen der TRG genutzt, um Untersuchungsergebnisse der FZG zu interpretieren. Ohne die optischen Messeinrichtungen, verbunden mit dem Know-How der TRG, hätten die Versuchsergebnisse am Bauteil nicht im Detail analysiert werden können.
Die gemeinsamen Untersuchungsergebnisse zu selbstschmierenden Maschinenelementen wurden in zwei gemeinsamen Publikationen veröffentlicht. Im nächsten Schritt wurden Ergebnisse grundlagenorientierter optischer Messmethoden mit anwendungsnahen Messmethoden der FZG gegenübergestellt sowie die Messergebnisse interpretiert und diskutiert. Diese Ergebnisse fließen vor allem in die interne Weiterentwicklung der Messmethoden ein.
Aus den Workshops und Diskussionen kristallisierten sich mehr und mehr Themen für intensivere synergetische Forschungsarbeiten heraus. Im März 2017 wurde bei der DFG in Deutschland und parallel bei der der GA ČR in Tschechien ein gemeinsamer Forschungsantrag mit dem Titel „Thermo-Elastohydrodynamics of Coated Polymer Gears“ eingereicht. Das Forschungsvorhaben wurde genehmigt und läuft seit Januar 2018.
Durch den „Joint Call 2016 – 2017“ arbeiteten insgesamt 13 Wissenschaftler und Nachwuchswissenschaftler auf dem Gebiet der Tribologie zusammen und erweiterten ihre fachlichen Kompetenzen. Durch zahlreiche Workshops, Treffen und zwei Austausche von jungen Nachwuchswissenschaftlern trug dieses Projekt nicht nur zur besseren interkulturellen Kompetenz der beteiligten Personen bei, sondern förderte wesentlich und nachhaltig die bayerisch-tschechische Zusammenarbeit in der Wissenschaft.
Das Projekt „Investigations on the local behavior of highly loaded contacts in gear drives“ wurde durch den Joint Call des Bayerischen Staatsministeriums für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst und des Ministeriums für Schulwesen, Jugend und Sport der Tschechischen Republik zu bilateralen bayerisch-tschechischen Forschungsprojekten im Zeitraum 2016 – 2017 gefördert und von BAYHOST und der BTHA betreut.