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Sprachkurs/Sommerschule: Summer School of Slavonic Studies (LŠSS) – Tschechisch

Einrichtung: Südböhmische Universität in Budweis

Zeitraum und Ort: 11.8. – 2.9.2024, České Budějovice / Budweis

Stipendienprogramm: Stipendien des Freistaats Bayern für Sprachkurse und Fachkurse in Tschechien


Nachdem feststand, dass ich meine Sommerschule in České Budějovice verbringen würde, bekam ich alle weiteren wichtigen Informationen per Mail von der Jihočeská univerzita weitergeleitet. Meine Anreise verlief unkompliziert mit dem Zug und so kam ich am Sonntag, den 11.8.2024, mit meinem Gepäck und viel Vorfreude auf die bevorstehenden Wochen am Bahnhof an. Von hier aus sind es nur wenige Minuten mit dem Bus bis zur Universität.

Das Wohnheim befindet sich direkt auf dem Campusgelände, man braucht weniger als fünf Minuten zu den Hörsälen oder in die Mensa. Man kann schon während des Bewerbungsprozesses präferieren, ob man ein Doppel- oder Einzelzimmer möchte. Bei meiner Ankunft wurde mir ein Doppelzimmer zugeteilt. Eine kleine Küche sowie das Badezimmer teilte ich mir insgesamt mit vier weiteren Teilnehmerinnen. So lernt man relativ schnell neue Leute kennen und findet in kurzer Zeit Anschluss.

„Am Ende eines Seminars durften wir auch selbst eine Kleinigkeit zubereiten – mit tschechischem Rezept, versteht sich.“

Frühstück gab es unter der Woche von 7:30 bis 8:30 Uhr. Danach folgte eine Unterrichtseinheit von 9 bis 11:45 Uhr. Das Mittagessen dauerte eine halbe Stunde, dann folgten am Nachmittag noch einmal 1½ Stunden Sprachkurs. Neben Grammatik- und Vokabelübungen beschäftigten wir uns auch mit tschechischen Liedern, Filmen und Cartoons, was eine willkommene Abwechslung zum „normalen“ Sprachkurs war. Zudem gab es auch Vorlesungen von Professoren der Jihočeská univerzita, die komplett auf Tschechisch stattfanden.

Während des Aufenthalts mussten alle Teilnehmer der Sommerschule zwei Seminare belegen, die man sich im Voraus selbst aussuchen konnte. Zur Wahl standen tschechische Politik, Sport, Traditionen und Bräuche, Musik, Poesie und die tschechische Küche. Letztere war besonders interessant, da wir am Ende des Seminars auch selbst eine Kleinigkeit zubereiten durften – mit tschechischem Rezept, versteht sich.

Obwohl sich meine Tschechischkenntnisse zum Zeitpunkt der Anreise auf dem A1 Niveau befanden, landete ich nach dem Einstufungstest in Gruppe 3. Besonders am Anfang fiel es mir deshalb schwer, dem Unterricht zu folgen, der größtenteils nur auf Tschechisch stattfand. Allerdings hatte ich das Gefühl, dass es mir ab dem Beginn der zweiten Woche besser gelang, meine Lehrerin und die gestellten Aufgaben zu verstehen. Die Lehrkräfte sind generell sehr freundlich und helfen, wo sie nur können. Auch die zuständigen Assistentinnen haben ihr Bestes gegeben und uns mit vielen hilfreichen Tipps und Vorschlägen geholfen.

Es war mein erster Aufenthalt in České Budějovice – bis zum Zeitpunkt der Sommerschule hatte ich nur Prag besucht und war gespannt, eine neue Region Tschechiens zu sehen. Die Stadt hat circa 100.000 Einwohner und ist damit die größte in Südböhmen. Im Zentrum gibt es viele kleine Läden und Cafés, in denen man halten und dem bunten Treiben auf dem Hauptplatz, dem Náměstí Přemysla Otakara II., zusehen kann. Abends sind vor allem die Karaoke Bars in der Altstadt zu empfehlen, gemeinsam mit unseren Lehrern haben wir dort während der letní škola viele schöne Stunden verbracht.

An meinem letzten Wochenende in České Budějovice war zudem das Stadtfest – ein wirklich tolles und empfehlenswertes Ereignis, das einem die Lebensart und Kultur noch einmal ein Stückchen näherbringt.
Andere Städte und Sehenswürdigkeiten sind leicht mit dem Zug zu erreichen. So bietet sich etwa die Möglichkeit, Orte wie das Schloss Hluboká oder Plzeň auf eigene Faust zu erkunden, die nicht auf dem Programmplan der Sommerschule stehen.

Die Universität hat auch viele Exkursionen und Ausflüge angeboten, die für die Teilnehmer der Sommerschule kostenlos waren. An den Wochenenden erkundeten wir beispielsweise Český Krumlov und Jindřichův Hradec – zwei wunderschöne Städte ganz in der Nähe der Universität. Bei den Führungen konnte zwischen englischer und tschechischer Sprache gewählt werden. Danach hatten wir auch Zeit zur freien Verfügung, die sich perfekt zum Herumschlendern und Erkunden der Städte eignete. Neben den Tagesausflügen gab es außerdem das Angebot, die Kunstgalerie oder die Brauerei in České Budějovice zu besichtigen, was wirklich Spaß gemacht hat.

Abschließend noch ein kurzer Abschnitt zum Miteinander während der letní škola: Gemeinsam picknicken im Stromovka Park, abends zusammensitzen bei Kampa – der Studentenkneipe gleich neben dem Wohnheim oder einfach nur zusammen durch die kleinen Gassen in der Altstadt schlendern. Die Sommerschule war viel mehr als nur eine Gelegenheit, um Tschechisch zu lernen. Innerhalb dieser drei Wochen habe ich so viele neue Erfahrungen und Eindrücke gesammelt. Nicht nur meine Kenntnisse in der tschechischen Sprache mit neuem Wortschatz und Grammatikregeln erweitert – ich habe auch viele neue Menschen aus aller Welt kennengelernt und neue Freundschaften gefunden, die noch immer nach dem Ende der letní škola bestehen.

Vielen Dank für diese Möglichkeit und vielleicht bis nächstes Jahr!


Text: Stipendienbericht

Bayhost stmwk