Prof. Dr.-Ing. Johannes Lindner von der TH Rosenheim und doc. Ing. Ivo Bukovský, Ph.D. von der Südböhmischen Universität Budweis (JČU) widmeten sich im Rahmen des Förderprogramms „Joint Call Bayern – Tschechien 2022 – 2024“ dem Thema „Prozessoptimierung in der chemischen Industrie durch künstliche Intelligenz“. Die grenzüberschreitende Zusammenarbeit erzielte erste positive Ergebnisse.
Die TH Rosenheim befasst sich mit der Nutzung von Maschinenlernen zum intelligenten Betrieb von Prozessen verfahrenstechnischer Anlagen. Während der Untersuchungen konnte das Team des Labors für Anlagenbau und Partikeltechnologie der TH Rosenheim die von der JČU (Department of Computer Science) durchgeführte Forschung hinsichtlich Kontrollalgorithmen für Systeme mit mehreren Eingangsgrößen und einer Ausgangsgröße anwenden. Als Demonstrator der Algorithmen-Nutzung diente dabei ein Multi-Purpose-Mischer aus einem früheren Entwicklungsprojekt. Für die wissenschaftliche Zusammenarbeit sind auch weitere Kenntnisse der JČU von großer Bedeutung – z. B. ein umfangreiches Know-how im Bereich der rechnergestützten Bildanalyse, welches sich für unterschiedliche Prozesse in der chemischen Industrie einsetzen lässt.
Die Kooperation zwischen den tschechischen und deutschen Forschungsgruppen soll in Zukunft mittels einer Eurostars-Förderung aufrechterhalten werden. Zu mitwirkenden Projektpartnern werden die Firma myScada auf der tschechischen und die Klein Anlagenbau AG auf der deutschen Seite.
Das gesamte Projekt wird auf der Homepage der TH Rosenheim vorgestellt. Die Forschungsgrundlage für das geplante EU-Projekt wurde zudem im Februar 2023 beim Jahrestreffen der DECHEMA-Fachgruppen Extraktion und Mischvorgänge in Frankfurt am Main präsentiert. Während des Treffens am Campus Burghausen der TH Rosenheim im April wurden u. a. die Vorarbeiten für eine kooperative Publikation zum Thema. Im August 2023 konnte eine Publikation bzgl. reversierender Mischtechnik bei dem internationalen Journal ChERD eingereicht werden. Mitte September wurden dann bei einem Projekttreffen in Prag bei mySCADA die möglichen Projekte diskutiert. Darüber hinaus erfolgt der gegenseitige Austausch über regelmäßige Online-Konferenzen.
Das Projekt wird von 2022 bis 2024 von der Bayerisch-Tschechischen Hochschulagentur aus Mitteln des Freistaats Bayern in Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Schulwesen, Jugend und Sport der Tschechischen Republik gefördert.
Vorstellung des Projekts auf der Homepage der TH Rosenheim
Text: BTHA
Foto: Technische Hochschule Rosenheim